...und der Streitigkeiten in der Paar- und Familienbeziehung
Weihnachten - das Fest der Liebe. Die ganze Familie sitzt glücklich und harmonisch unter dem Weihnachtsbaum. Es ist die Zeit der Besinnlichkeit, der Glückseligkeit und der Ruhe. Es duftet nach Plätzchen und Festessen. Weihnachtsmusik sorgt für eine schöne Stimmung. Alle sind glücklich und zufrieden.
Die Realität ist aber, dass Weihnachten oft Stress für die Paarbeziehung und die Familie bedeutet. Überdurchschnittlich viele Paare denken im Dezember über eine Trennung nach oder trennen sich.
Warum kommt es gerade während der Weihnachtszeit besonders häufig zu Stress in der Beziehung?
Die Hauptursache sind Terminstress und zu hohe Erwartungen. Alles muss perfekt sein. Es muss 20 Sorten Plätzchen geben. Die Mutter der Kindergartenfreundin hat schließlich auch 15 Sorten gebacken.
Jeder hat eine andere Erwartung wie Weihnachten aussehen soll!
Hetzt du als Mann auf den letzten Drücker noch in den Laden, um das perfekte Last-Minute-Geschenk für deine Liebste zu ergattern?
Hast du als Frau Stress, weil das Weihnachtsfest wieder besonders schön und harmonisch werden soll?
Und alle stehen unter Zeitdruck, weil Weihnachten - wie jedes Jahr - wieder "plötzlich“ vor der Tür steht.
Und dann sind da noch die Weihnachtsfeiern des Sportvereins, des Arbeitgebers, des Kindergartens, der Schule und des Kegelvereins. Diese müssen natürlich alle besucht werden - und alle sind natürlich im Dezember.
Diese Perfektion, die wir von uns, unserer Familie und unserem Partner erwarten, können wir nicht leisten. Im "richtigen" Leben ist auch nicht alles perfekt. Es ist eine Illusion, dies an Weihnachten haben zu wollen.
Und nun?
Hier bekommst du ein paar Tipps, wie das Weihnachtsfest nicht im Desaster endet und eure Beziehung Weihnachten überlebt.
1. Klärt rechtzeitig vor Weihnachten eure Erwartungshaltung
Sprecht im Vorfeld (vielleicht schon im Sommer?) darüber, wie sich jeder von euch das Weihnachtsfest vorstellt.
Wer hat welche Wünsche und Erwartungen?
Wenn diese Dinge im Vorfeld geklärt sind, habt ihr große Chancen, dass das Weihnachtsfest weniger stressig und harmonischer wird.
2. Schraube deine Ansprüche runter
Es müssen keine 20 Sorten Plätzchen sein. Auch das Weihnachtsessen muss kein 7-Gänge-Menü sein.
Setze dir realistische Ziele, die erreichbar sind. Es muss nicht alles perfekt sein.
Das Weihnachtsessen muss nicht einer alleine zubereiten. Wie wäre es, wenn jeder, der eingeladen ist, etwas zum Weihnachtsbuffet beiträgt? U
nd warum genau darf man an Weihnachten keine Meinungsverschiedenheiten haben? Kleinere Meinungsverschiedenheiten lassen sich mit Sicherheit lösen und größere Unstimmigkeiten klammert ihr über die Weihnachtsfeiertage bitte einfach aus.
Es muss nicht unbedingt die letzte Beziehungskrise gerade an Weihnachten ausdiskutiert werden.
Und Themen, bei denen vorher schon bekannt ist, dass sie zu Krisen führen, werden an Weihnachten nicht angesprochen. Dafür ist danach noch viel Raum.
Vielleicht ist es auch eine gute Idee, dir/euch bei der Bewältigung eurer Beziehungskrisen Unterstützung zu holen.
3. Schaffe kleine Entspannungsoasen in der Vorweihnachtszeit
Das ganze Jahr über ist Hektik und Stress. Gerade in der Vorweihnachtszeit wird oft noch stressiger, da noch so viel gemacht und organisiert werden muss, um seinen Ansprüchen an das Weihnachtsfest gerecht zu werden.
Dann endlich kommen die Weihnachtsfeiertage und Ruhe kehrt ein. Mit dieser plötzlichen Ruhe können viele Menschen nicht umgehen. Es kommt zur Beziehungskrise.
Advent, Advent – die Beziehung brennt!
Das könnt ihr umgehen, indem ihr in der Vorweihnachtszeit schon kleinere Entspannungsoasen einbaut, z.B. eine Stunde für einen gemütlichen Kaffee zu zweit oder ein freier Abend mit einem schönen Buch ganz für dich alleine.
Euch fallen bestimmt viele schöne Dinge ein.
4. Sitzt an den Weihnachtsfeiertagen nicht die ganze Zeit aufeinander
Es ist kein Muss, dass die komplette Familie alle Weihnachtsfeiertage zusammen verbringt. Die meisten Familienmitglieder sehen sich das Jahr über selten. Mit dieser ungewohnten Nähe können viele nicht umgehen.
Denn übers Jahr sitzen wir auch nicht tagelang "aufeinander". In solchen Situationen gehen wir uns recht schnell auf die Nerven.
Wie wäre es mal mit einem Spaziergang alleine zwischendurch? Oder du ziehst dich mal für eine Stunde mit einem Buch zurück?
Auch hier gibt es viele Möglichkeiten, sich mal eine Auszeit zu nehmen.
5. Haltet nicht stur an Gewohnheiten und Ritualen fest
Rituale und Gewohnheiten sind wichtig. Sie geben Halt und Sicherheit. Und bestimmte Weihnachtsrituale gehören einfach dazu.
Und gleichzeitig können sich Rituale und Gewohnheiten auch ändern, vor allem wenn Kinder größer werden. Sprecht als Familie im Vorfeld darüber, welche Rituale für euch wichtig sind und welche Rituale ihr gerne verändern möchtet.
Jedes Familienmitglied kann seine Wünsche und Bedürfnisse äußern. Vielleicht ergeben sich ganz neue Rituale, die für alle besser passen.
Welche Rituale an Weihnachten sind wichtig und welche können verändert werden?
Wie gesagt sind Rituale wichtig, aber dürfen und sollen durchaus an sich verändernde Situationen angepasst werden.
Denn wenn Rituale zur lästigen Pflicht werden und alle genervt sind, haben sie ihren Sinn verloren.
Wir wünschen euch frohe Weihnachten und ein entspanntes Fest.